Kirchlich heiraten
Daria
Kirchlich heiraten
Daria
23. Juli | Lesezeit: 7 Minuten
© Philipp Schölmberger

Kirchlich heiraten

Viele Gläubige entscheiden sich für eine konfessionelle Trauung. Beim Heiraten geht allerdings jede Glaubensgemeinschaft anders vor - habt ihr den Überblick?

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Die kirchliche Hochzeit ist für viele Paare ein besonderer Moment auf ihrem Lebensweg. Sie symbolisiert nicht nur die Liebe und das Versprechen füreinander, sondern auch die spirituelle Verbindung und den Segen der Kirche. Eine kirchliche Trauung bietet eine tiefe emotionale und traditionelle Bedeutung, die vielen Paaren wichtig ist. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema „Kirchlich heiraten“ –  von den Voraussetzungen über die Zeremonie bis hin zur Planung. Lass dich inspirieren und plane deinen großen Tag mit all den notwendigen Informationen im Gepäck!

Kirchliche Trauung - Allgemeines

Für eine gesetzlich gültige Ehe braucht es eine standesamtliche Trauung. Manche Brautpaare entscheiden sich zusätzlich für eine konfessionelle Zeremonie, etwa weil sie ihre Liebe auch vor Gott und ihrer Glaubensgemeinschaft bezeugen wollen. Die jeweilige Kirche, Religionsgesellschaft oder Bekenntnisgemeinschaft regelt die Einzelheiten dabei unterschiedlich.

Beliebt sind kirchliche Trauungen beispielsweise als Zeremonie am Hochzeitstag, wenn die standesamtliche Trauung bereits an einem früheren Datum stattfindet. Obwohl die Trauung normalerweise einem bestimmten Ablauf folgt, habt ihr als Brautpaar etwa bei der Wahl der Musik Mitsprachemöglichkeiten.

Voraussetzungen für eine kirchliche Hochzeit

Damit du kirchlich heiraten kannst, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese Anforderungen variieren je nach Konfession und Gemeinde, aber einige grundlegende Kriterien gelten fast überall:

  • Kirchenzugehörigkeit: Mindestens einer von euch muss Mitglied der Kirche sein. In einigen Fällen verlangen die Kirchen, dass beide Partner Mitglied sind. Es kann auch sein, dass du einen Nachweis deiner Kirchenmitgliedschaft erbringen musst, daher lohnt es sich, dies frühzeitig zu klären.
  • Taufe und Konfirmation: Meistens müssen beide Partner getauft und konfirmiert sein. Falls einer von euch nicht konfirmiert ist, kann eine Erwachsenentaufe oder Konfirmation notwendig sein. Dies ist oft ein schöner Moment, der eure religiöse Reise gemeinsam vertieft.
  • Eheseminar: Viele Kirchen bieten oder verlangen ein Eheseminar, um euch auf die Ehe vorzubereiten und die Bedeutung der kirchlichen Trauung zu erklären. Diese Seminare sind nicht nur informativ, sondern auch eine tolle Möglichkeit, sich gemeinsam auf das Eheleben vorzubereiten.
  • Standesamtliche Trauung: In den meisten Ländern muss die standesamtliche Trauung vor der kirchlichen Trauung erfolgen. Der Trauschein wird oft als Nachweis benötigt. Es ist ratsam, den Termin beim Standesamt so zu planen, dass er gut mit eurem kirchlichen Hochzeitstermin harmoniert.
© liebesnest-fotografie

Die kirchliche Zeremonie

Die kirchliche Trauung ist eine feierliche Zeremonie, die von einem Pfarrer oder Priester geleitet wird. Hier sind einige Schlüsselkomponenten der Zeremonie, die deinen Tag unvergesslich machen:

  1. Einzug: Traditionell zieht die Braut mit ihrem Vater oder einem anderen nahen Verwandten in die Kirche ein, während der Bräutigam am Altar wartet. Dieser Moment ist oft sehr emotional und bietet wunderbare Fotomöglichkeiten.
  2. Begrüßung und Gebet: Der Pfarrer begrüßt die Gäste und spricht ein Eröffnungsgebet. Diese Begrüßung schafft eine feierliche und herzliche Atmosphäre.
  3. Lesungen und Predigt: Es folgen Lesungen aus der Bibel und eine Predigt, die auf die Bedeutung der Ehe eingeht. Ihr könnt auch persönliche Texte auswählen, die für euch von besonderer Bedeutung sind.
  4. Trauversprechen und Ringtausch: Das Paar gibt sich das Eheversprechen und tauscht die Ringe. Dieser Teil der Zeremonie ist oft der bewegendste und symbolisiert die ewige Verbindung zwischen euch beiden.
  5. Fürbitten und Segen: Freunde und Familie sprechen Fürbitten, und der Pfarrer erteilt den Segen. Diese Fürbitten können individuell gestaltet werden, um eure persönlichen Wünsche und Hoffnungen widerzuspiegeln. Lass dich dafür von unserem Artikel inspirieren: Fürbitten für die Hochzeit: Beispiele & Tipps.
  6. Musik und Gesang: Musik spielt eine zentrale Rolle und kann von der Orgel, einem Chor oder Solisten gestaltet werden. Ihr könnt eure Lieblingslieder auswählen oder traditionelle Kirchenmusik wählen, die die Feierlichkeit unterstreicht.

Dekoration und Planung der kirchlichen Trauung – Ideen & Tipps

Die Dekoration deiner kirchlichen Hochzeit kann den feierlichen Rahmen perfekt ergänzen und deine persönliche Note widerspiegeln. Hier sind einige Ideen und Tipps, um eure Zeremonie unvergesslich zu machen:

Blumenschmuck: Blumenarrangements können den Altar, die Kirchenbänke und den Eingang schmücken. Wähle Blumen, die eine besondere Bedeutung für euch haben oder die zu eurem Hochzeitsmotto passen. Überlege auch, saisonale Blumen zu verwenden, die nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch die Schönheit der jeweiligen Jahreszeit unterstreichen. Endecke dazu unseren Artikel mit 30+ Hochzeitsblumen passend zur Jahreszeit!

Kerzen: Kerzen sorgen für eine romantische Atmosphäre und symbolisieren das Licht und die Liebe. Ihr könnt auch spezielle Hochzeitskerzen gestalten lassen, die ihr später als Erinnerung behaltet. Stellt sicher, dass die Kerzenhalter sicher und stabil sind, um Unfälle zu vermeiden.

Persönliche Akzente: Integriere persönliche Elemente wie Fotos oder besondere Symbole, die eure Beziehung repräsentieren. Diese kleinen Details machen eure Zeremonie einzigartig und persönlich. Denkt auch an Erinnerungsstücke, die eine besondere Bedeutung für euch haben, wie etwa Erbstücke oder Geschenke von Familienmitgliedern.

Musik: Die Auswahl der richtigen Musik ist entscheidend für die Atmosphäre eurer Trauung. Überlegt, ob ihr traditionelle Kirchenmusik, moderne Lieder oder eine Mischung aus beiden möchtet. Ein Live-Musiker oder ein Chor kann eine besondere Note hinzufügen.

Programmhefte: Gestaltet individuelle Programmhefte für eure Gäste. Diese können nicht nur den Ablauf der Zeremonie enthalten, sondern auch persönliche Nachrichten, Danksagungen und Informationen über die Lieder und Lesungen.

© Philipp Schölmberger

Katholisch heiraten

Wer eine katholische Trauung möchte, sollte sich an seine Heimatpfarre wenden. Um katholisch heiraten zu können, muss ein Eheseminar besucht werden. Das Seminar dient als Begleitung und Vorbereitung für die Hochzeit und Ehe. Am besten kümmert man sich etwa ein halbes Jahr vor der Trauung um einen Termin.

Zur kirchlichen Trauung kann sich das Brautpaar schon vorher anmelden. Sie findet in der Regel in der Heimatpfarre (dort, wo der Wohnsitz von Braut/Bräutigam liegt) statt. Wenn ihr in einer anderen Kirche heiraten wollt, müsst ihr das bei der Anmeldung in eurer Heimatpfarre bekanntgeben. Vergesst dabei nicht auf die notwendigen Dokumente – aktuelle Informationen findet ihr hier: https://www.oesterreich.gv.at

Im sogenannten Trauungsprotokoll wird der Wille zur christlichen Ehe festgehalten. Das öffentliche Ja-Wort vor dem Altar besiegelt die Sache.

Gut zu wissen:

  • Trauzeugen: Für eine katholische Trauung sind mindestens zwei Trauzeugen notwendig, die jedoch nicht unbedingt Mitglieder der römisch-katholischen Kirche sein müssen.
  • Sakrament: Die Ehe ist ein Sakrament im römisch-katholischen Glauben.
  • Verwitwet: Nur Witwen und Witwer können mehr als einmal kirchlich heiraten. (Eheannullierungen sind in Sonderfällen möglich.)
  • Anders: Trauungen nach dem katholischen Glauben sind auch dann möglich, wenn ein Partner evangelisch, orthodox, aus der Kirche ausgetreten oder nicht getauft ist. Gleichgeschlechtliche Paare dürfen nicht getraut werden.
Katholische Trauung

Evangelische Trauung

Für eine evangelische Trauung wendet man sich ebenfalls an die Wohnsitzpfarre des Brautpaares, am besten schon ein halbes Jahr vor dem Wunschtermin. Evangelische Kirchen anerkennen die standesamtliche Trauung als Eheschließung, die kirchliche Zeremonie ist eher ein Dank- und Segnungsgottesdienst.

Für die Anmeldung braucht man den Taufschein und die Heiratsurkunde vom Standesamt. Bei Vorehen nehmt ihr die Heiratsurkunde und Scheidungspapiere aus der Vorehe bzw. Sterbeurkunde der oder des Verstorbenen mit.

Wenn der Pfarrer oder die Pfarrerin sich bereiterklärt, können auch gleichgeschlechtliche Paare in der Evangelischen Kirche A.B. einen Dank- und Segnungsgottesdienst erhalten. Eine Trauung nach der Evangelischen Kirche H.B. kann in jeder Pfarrgemeinde durchgeführt werden.

Gut zu wissen:

  • Trauzeugen: Trauzeugen sind nicht verpflichtend.
  • Scheidung: Geschiedene dürfen im evangelischen Glauben genauso wie Verwitwete wieder heiraten.
  • Anders: Auch wenn nur die Braut oder der Bräutigam evangelisch ist, kann evangelisch kirchlich geheiratet werden.
Kirchlich heiraten

Katholisch-evangelische Hochzeit

Ist ein Partner katholisch und der andere evangelisch, kann dennoch geheiratet werden. Die Trauung wird dabei von einem katholischen Priester/Diakon oder einem/einer evangelischen Pfarrer/in durchgeführt,  jemand der anderen Konfession kann mitwirken.

Islamisch heiraten

Für islamische Trauungen ist die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich verantwortlich. Sie werden vor einer Person mit theologischen Kenntnissen und einer „moralisch gefestigten Persönlichkeit“ vollzogen. Dazu sind mindestens zwei Zeuginnen oder Zeugen notwendig. In der Regel wird vorher die standesamtliche Eheschließung vollzogen.

Für eine Trauung islamischer Art müssen die Pässe, Meldezettel und Geburtsurkunden vorgelegt werden. Geschiedene dürfen ein weitere Ehe eingehen, brauchen aber die Scheidungpapiere aus der Vorehe. Muslime dürfen Jüdinnen und Christinnen zur Braut nehmen, allerdings dürfen Muslima keinen nicht-muslischen Bräutigam haben. Gleichgeschlechtliche Paare dürfen nicht getraut werden.

Kirchliche Trauung

Fazit

des Artikels

Eine konfessionelle Trauung ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr, aber dennoch ein wichtiges Anliegen für manche Brautpaare. Im Idealfall wendet ihr euch an einen Vertreter oder eine Vertreterin eurer Konfession in eurer Heimatgemeinde. Für all jene, die sich nicht kirchlich trauen lassen, gibt es die Alternative der freien Trauung – oder ihr geht mit der standesamtlichen Zeremonie in der Tasche direkt zur Feier über.

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