beitrag
Die Hochzeitsplanung ändert sich gerade
In unserem heutigen Interview haben wir das Vergnügen, mit Elisabeth Brandl zu sprechen, einer renommierten Hochzeitsplanerin aus Wien mit über 16 Jahren Erfahrung. Sie teilt mit uns ihre persönliche Reise in die Welt der Hochzeitsplanung, die Veränderungen in der Branche und wie sie Paaren hilft, ihren besonderen Tag einzigartig zu gestalten. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Hochzeitsplanung und lassen Sie sich von Elisabeths Leidenschaft und Expertise inspirieren.
Inhalt des Interviews
- Über Elisabeth Brandl – Weddingplannerin
- Wie veränderte sich dein Job in den letzten Jahren?
- Welche Vorteile haben Brautpaare bei Weddingplannerbuchung?
- Ab wann würdest du eine Weddingplannerin beauftragen?
- Wo war deine schönste Hochzeitsfeier?
- Was erhoffst du dir von der neuen Zertifizierung?
- Wie unterscheiden sich alte und neue Auszeichnung?
- Sollen alle Weddingplanner die Zertifizierung machen?
- Warum zahlt es sich auch für erfahrene Plannerinnen aus?
- Wo siehst du die Zukunft der Planungs-Branche?
- Dein Quick-Tipp für Kolleginnen
- Dein Quick-Tipp für Brautpaare
Frage: Wie lange bist du schon als WeddingPlannerin tätig?
Antwort: „Seit 2007. Also 16 Jahre. Mit 16 Jahren Berufserfahrung hast du diesen Job ja schon zu einer Zeit ausgeführt, wo noch kaum jemand in Österreich dieses Beschäftigungsfeld kannte. Wie bist du da dazu gekommen?
Mich hat der Beruf gefunden. Ich war in der Toscana auf Urlaub und eine amerikanische Wedding-Plannerin hat ein altes Gut für eine Hochzeit vorbereitet. Ich hab das aus unserem Appartement aus beobachtet und bin dann dorthin gejoggt. Einige Tage hintereinander. Bis ich mich dann endlich getraut habe, sie anzusprechen. Obwohl Hochzeiten mich bis dahin nicht sonderlich interessiert haben und ich beruflich als Leiterin der Eventabteilung eines Brauereikonzerns fest verankert war, war mir bei dieser Begegnung sofort klar: Das ist mein Weg.“
Wedding Vienna
Über Elisabeth Brandl – Wedding Vienna:
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Frage: In wie weit hat sich der Job des Weddingplanners in den letzten Jahren verändert?
Antwort:„Die Hochzeit als einmaliges Erlebnis wollen viele Paare auch einzigartig feiern. Es ist nicht mehr nur der eine Tag. Es ist der gesamte Verlauf bis zur Hochzeit, den sie als eine besondere Zeit erleben möchten.
Es ist nicht mehr nur der eine Tag. Es ist der gesamte Verlauf bis zur Hochzeit, den sie als eine besondere Zeit erleben möchten.
Da wird schnell klar, dass es Knowhow und auch einen ziemlichen Zeiteinsatz braucht. Viel mehr Paare als noch vor einigen Jahren holen sich deshalb einen Profi dazu. Durch das Internet ist auch unsere Welt größer und vielfältiger geworden. Damit steigen auch die Anforderungen an uns.“
Frage: Ab welcher Hochzeitsgästeanzahl würdest du eine Weddingplannerin/Weddingplanner mit der Planung beauftragen?
Antwort: „Ich habe immer wieder Hochzeiten, wo das Paar entscheidet, ganz für sich alleine zu feiern. „Just the two of us“. Diese Hochzeiten haben oft einen starken Romantik- und Erlebnischarakter und werden oft wie eine Reise ihrer Liebe inszeniert.
Kleine Hochzeiten, die einen gewissen Anspruch haben, brauchen in der Vorplanung und in der Inszenierung vor Ort ebenso Knowhow und Zeit, wie Große. Der Austausch mit dem Wedding-Planer in puncto Beratung und Kreativität ist hier meist sehr intensiv.“
Frage: Welche Vorteile genießen deine Kundinnen und Kunden gegenüber einer Hochzeit die sie selbst geplant haben?
Antwort: „In erster Linie haben sie eine starke Partnerin an Bord, die für sie und ihre Anliegen geht. Konkret bedeutet das, dass ich meinen Paaren die Zeit vor der Hochzeit so aufregend und schön wie nur geht gestalte, damit die Vorfreude wächst. Ich selbst sehe mich dabei als „neutrale Bank“ – wir haben keine emotionale Vorgeschichte miteinander, wie beispielsweise Verwandte. Ich kann die beiden dadurch als Paar in ihrer Einzigartigkeit klarer wahrnehmen und ihre Wünsche erkennen. Leicht und gut aufgehoben dürfen sie sich fühlen. Das hat viel mit Vertrauen zu tun. Erwarten dürfen „meine“ Paare, dass ich mit den Dienstleistern ein begeistertes „Team Hochzeit“ für sie forme. Denn ich lege auch großen Wert darauf, dass Fairness Backstage passiert.
Weil ein guter Style eine Hochzeit erst glänzen lässt, wie der Schliff des Brillanten.
Dass ich die richtigen Schritte entspannt, mit ihnen zur richtigen Zeit gehe und alle Chancen, die sich am Weg zur Hochzeit auftun, erkenne und mitnehme, Probleme selbst löse und sie nicht unnötig damit belaste, ist eh selbstverständlich. Chic und kreativ muss es sowieso sein. Weil ein guter Style eine Hochzeit erst glänzen lässt, wie der Schliff des Brillanten.“
Frage: Wo war die schönste Hochzeitsfeier, an die du dich in deiner langen Karriere gerne zurückerinnerst und woran lag es?
Antwort: „Vielleicht war es nicht die schönste Hochzeit, aber die Bunteste und Fröhlichste war es allemal. Ein dunkelhäutiger Wiener, der eine Londonerin mit afrikanischen Wurzeln in Laxenburg geheiratet hat. Die Hochzeitsgesellschaft war zu 80 % afrikanischstämmig. Viele Kinder. Von der Trauung angefangen bis zum Ende, ist nichts nach Plan gelaufen. Die Gäste waren so emotional, spontan und lebensfreudig drauf, da hatten meine tollen Zeitpläne keinen Auftrag. Gut so. Denn es war einfach nur „great“. Soviel an Herzlichkeit, Freundschaft und Familie. Eingehüllt in satte, leuchtende Farben und einem mitreißenden Rhythmus. Das war ein einzigartiges Erlebnis. Auch für uns, die für dieses Paar arbeiten durften.
Leichtigkeit und Spontanität hat halt immer Planung und Knowhow als Basis.“
Frage: Du hast dich während Corona für eine neuartige Zertifizierung der WPs eingesetzt. Was erhoffst du dir von der Zertifizierung? Und wie kam es dazu?
Antwort: „Wenn’s groß und wichtig ist, dann geht das nur im Miteinander. Für die Qualifikation zum „Austrian Wedding Professional“ arbeite ich mit Wedding-Plannern in den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen und einem Leading Team der Wirtschaftskammer Österreich zusammen.
Der Beruf des Wedding-Planners ist noch jung, hat sich aber rasant entwickelt. Die Anforderungen von heute passen mit den Rahmenbedingungen von damals nicht mehr zusammen.
Wie ein Kinderkleid, aus dem man herausgewachsen ist. Eigentlich ein gesunder Prozess in der Wirtschaft, wenn rechtzeitig korrigiert wird. Die Zeit während Corona war ideal dafür, dass Berufsbild in eine tragfähige Form in Richtung Zukunft auszurichten. Für alles andere waren wir ja eh lahmgelegt.
Meine Hoffnung für den „Austrian Wedding Planner“ ist vielmehr eine Einladung. An Wedding-Planner, die damit endlich eine Möglichkeit haben, ein sichtbares und geprüftes Zeichen ihrer Qualifikation nach außen tragen zu können. Bitte nutzen!
Für Brautpaare, die auf der Suche nach ihrem Wedding-Planner sind, ist es eine ideale und einfache Guideline, diese „proofed Austrian quality“ mit einem(lohnenden) Blick zu erkennen.
Und neu entstehende Partnerschaften mit Dienstleistern können sich darauf verlassen, einen Partner mit Standing zu haben.“
Frage: Wie unterscheidet sich die neue TÜV-Zertifizierung von jener, die es bis 2018 gab?
Antwort: „Wir haben das komplette „Paket“ auseinandergenommen und auf den heutigen Stand gebracht. Die Anforderungen an die Qualifikation des Wedding-Planners ist jetzt „state of the art“. Als „Austrian Wedding Professional“ und „Austrian Wedding Professional GOLD“ wurden auch die Bezeichnungen aktualisiert.
Frage: Wenn jetzt alle Weddingplannerinnen und Weddingplanner die Zertifizierung machen – hast du dann nicht Sorge, dass es am Ende des Tages wieder nur um den Preis geht?
Antwort: „Im Gegenteil. Ich würde mich riesig darüber freuen, wenn es ganz viele von uns gibt. Damit hebt sich der Beruf und unser Image automatisch in die nächste Stufe und wir haben alle was davon. Bei mehr als 47.000 Eheschließungen im Jahr in Österreich ist das Feld sehr groß. Da finden wir alle unsere Kunden.“
Frage: Wenn jemand den Job des Weddingplanners schon so lange wie du ausführt – warum sollte er/sie jetzt trotzdem nochmal diese Zertifizierung machen?
Antwort: „Die Frage habe ich mir selbst auch gestellt, als ich vor 6 Jahren zur Prüfung antrat. Ich war mir aber der Verantwortung bewusst, dass ich Menschen auf einem Weg zu einem einmaligen Fest begleite. Sie sollten von Beginn an die Sicherheit haben: die weiß, was sie tut. Das kann kein noch so schönes Bild auf Insta glaubhaft vermitteln. Eine Qualifikationsprüfung von einer unabhängigen Institution, wie dem TÜV, kann das.“
Frage: Wo siehst du die Zukunft der Weddingplannerbranche?
Antwort: „Ich bin sicher, dass Brautpaare die Vorteile eines Wedding-Planners zukünftig immer mehr schätzen und auch für sich nutzen werden.
Die Befürchtungen vieler Branchen, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden, ist bei der Emotionalität, Individualität und Vernetzung die die Hochzeit ausmacht, für uns kein Thema.
Der Zukunfts-Punkt geht also klar an uns.“
Frage: Was würdest du Branchenkolleginnen und Kollegen als DEN einen Quick-Tipp mitgeben?
Antwort: „Verbindungen herstellen können wir WP besonders gut. Das sollten wir aber auch mit- und untereinander tun, um die Zukunft unseres Berufes zu gestalten. Letztendlich profitiert jede:r Einzelne davon.“
Frage: Was würdest du Brautpaaren als DEN einen Quick-Tipp mitgeben?
Antwort: „Es heißt: Hochzeit feiern! Nicht Hochzeit arbeiten. Dafür gibt es ausgebildete Profis mit Herzlichkeit: Wedding-Planner.“
Wir sagen danke für dieses Interview liebe Elisabeth!
Fazit
Elisabeth sieht also sehr klar die Veränderungen in der Hochzeitsbranche, insbesondere die zunehmende Bedeutung des gesamten Prozesses bis zur Hochzeit und die steigenden Anforderungen an Hochzeitsplaner. Als Weddingplanner ist man eine neutrale und erfahrene Unterstützung, der Paaren hilft, ihre Wünsche zu erkennen und umzusetzen, und dabei großen Wert auf Fairness und einen respektvollen Umgang legt. Sie sieht die Zukunft der Hochzeitsplanerbranche positiv und ist überzeugt, dass Brautpaare die Vorteile eines Hochzeitsplaners zukünftig immer mehr schätzen und nutzen werden.
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