Ehevertrag im Überblick: Vor- und Nachteile, Kosten & Tipps
Daria
Ehevertrag im Überblick: Vor- und Nachteile, Kosten & Tipps
Daria
4. März

Ehevertrag im Überblick: Vor- und Nachteile, Kosten & Tipps

Dein Leitfaden zum Ehevertrag: Von Vermögensaufteilung bis Unterhaltsfragen – Wir erklären dir, wie ein Ehevertrag euch helfen kann, eure Finanzen klar und fair zu regeln.

Die Planung einer Hochzeit ist ein aufregender Prozess, der viele Entscheidungen und Vorbereitungen erfordert. Neben der Auswahl der perfekten Location, des Fotografen und des Caterings, gibt es noch ein wichtiges Thema, das oft übersehen wird: den Ehevertrag. Dieser Vertrag mag auf den ersten Blick wenig romantisch erscheinen, ist jedoch ein wesentlicher Schritt, um die finanzielle Zukunft beider Partner zu sichern und mögliche Konflikte zu vermeiden.

Was ist ein Ehevertrag?

Ein Ehevertrag ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen zwei Personen, die vor oder während ihrer Ehe geschlossen wird, um die finanziellen Verhältnisse und Eigentumsrechte für den Fall einer Trennung oder Scheidung zu regeln. Er ermöglicht es den Ehepartnern, individuelle Absprachen zu treffen, die von den gesetzlichen Vorgaben abweichen können, und bietet somit eine maßgeschneiderte Lösung für die Vermögensaufteilung und Unterhaltsfragen. Der Ehevertrag dient dazu, Klarheit und Sicherheit über die finanzielle Gestaltung der Ehebeziehung zu schaffen und im Falle einer Auflösung der Ehe unnötige Streitigkeiten zu vermeiden. Er muss notariell beurkundet werden, um rechtliche Gültigkeit zu erlangen, und bietet so einen verbindlichen Rahmen für die Eheleute, ihre finanzielle Zukunft gemeinsam und vorausschauend zu gestalten.

Warum ist ein Ehevertrag wichtig?

Ein Ehevertrag ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Der Ehevertrag ist besonders wichtig, wenn individuelle Situationen und Besitzstände individuell geregelt werden müssen, beispielsweise bei Unternehmern, Erbangelegenheiten oder wenn einer der Partner deutlich mehr Vermögen in die Ehe einbringt. Durch die rechtliche Absicherung, die ein Ehevertrag bietet, können sich die Partner sicher sein, dass ihre Vereinbarungen im Falle einer Trennung oder Scheidung respektiert werden. Dieses Dokument dient somit nicht nur dem Schutz des individuellen Vermögens, sondern auch der emotionalen und finanziellen Absicherung beider Partner.

Was regelt der Ehevertrag? Und was nicht?

Im Ehevertrag können nur finanzielle Vereinbarungen geregelt werden. Dazu gehören Regelungen zur Vermögensaufteilung, zum Unterhalt sowie zu erbrechtlichen Fragen. So kann festgelegt werden, welches Vermögen im Falle einer Scheidung wem zusteht, in welcher Höhe Unterhaltsansprüche bestehen und wie das Erbe verteilt wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Vereinbarungen rechtlich zulässig sind. So kann zum Beispiel auf zukünftige Unterhaltsansprüche nicht vollständig verzichtet werden, und Vereinbarungen, die als sittenwidrig angesehen werden, sind unwirksam. Das betrifft vor allem Regelungen, die einen der Ehepartner unangemessen benachteiligen oder in seiner existenziellen Grundlage bedrohen

Vor- und Nachteiles eines Ehevertrags

Obwohl der Ehevertrag oft mit negativen Konnotationen behaftet ist, bietet er doch eine Vielzahl an Vorteilen, indem er für Klarheit und Sicherheit in der finanziellen Beziehung der Partner sorgt. In der folgenden Übersicht beleuchten wir die Vor- und Nachteile eines Ehevertrags, um Paaren eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten:

Vorteile

Die Vorteile eines Ehevertrags liegen klar auf der Hand: Er bietet Paaren eine maßgeschneiderte Möglichkeit, ihre finanziellen Angelegenheiten und Vermögensfragen individuell zu regeln. Dies kann besonders wichtig sein, wenn einer der Partner deutlich mehr Vermögen in die Ehe einbringt oder spezifische Wünsche hinsichtlich der Aufteilung des Vermögens im Falle einer Scheidung bestehen. Ein Ehevertrag kann zukünftige Konflikte vermeiden helfen, indem er klare Vereinbarungen schafft, die im Falle einer Trennung Anwendung finden. Er ermöglicht es, Vermögenswerte zu schützen, Unterhaltsfragen zu klären und Erbansprüche zu regeln, was für beide Ehepartner eine erhebliche Sicherheit darstellt.

Nachteile

Auf der anderen Seite kann die Erstellung eines Ehevertrags auch Nachteile mit sich bringen. Das Aufsetzen eines Ehevertrags kann als Mangel an Vertrauen zwischen den Partnern wahrgenommen werden und möglicherweise zu emotionalen Spannungen führen. Darüber hinaus können die mit der Erstellung des Vertrags verbundenen Kosten, insbesondere für die notarielle Beurkundung und rechtliche Beratung, erheblich sein. Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass ein Ehevertrag, wenn er nicht sorgfältig formuliert wird, bestimmte Aspekte nicht abdeckt oder sogar sittenwidrige Klauseln enthält, die ihn anfechtbar oder unwirksam machen könnten.

Was kostet ein Ehevertrag?

Die Kosten für einen Ehevertrag können variieren und hängen in erster Linie von der Komplexität der Vereinbarungen und dem damit verbundenen Beratungs- und Notaraufwand ab. Generell setzt sich die Gebühr für einen Ehevertrag aus den Honoraren für den Rechtsanwalt, der die individuellen Vereinbarungen ausarbeitet, und den Notarkosten für die Beurkundung des Vertrags zusammen. Die Notarkosten richten sich nach dem Vermögenswert, der im Ehevertrag geregelt wird; je höher der Wert des zu regelnden Vermögens, desto höher die Gebühren. Die Kosten für einen Ehevertrag können daher von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro reichen.

Wann wird ein Ehevertrag geschlossen?

Ein Ehevertrag kann zu verschiedenen Zeitpunkten geschlossen werden, je nach den Bedürfnissen und Wünschen der Partner. Die meisten Paare entscheiden sich dafür, den Ehevertrag vor der Eheschließung aufzusetzen, um finanzielle Angelegenheiten und Vermögensfragen von Anfang an klar zu regeln. Dies bietet eine solide Grundlage für die Ehe und hilft, mögliche Konflikte im Falle einer Trennung oder Scheidung zu vermeiden. Es ist jedoch auch möglich, einen Ehevertrag nach der Hochzeit abzuschließen. Veränderte Lebensumstände, wie zum Beispiel der Erwerb von bedeutendem Vermögen, die Geburt von Kindern oder der Beginn einer selbstständigen Tätigkeit, können Paare dazu veranlassen, ihre finanzielle Situation neu zu bewerten und einen Ehevertrag zu schließen oder anzupassen. Nach der Trauung ist der Ehepartner jedoch nicht mehr dazu verpflichtet, einen Ehevertrag abzuschließen. Wichtig ist, dass der Ehevertrag vor einem Notar beurkundet wird, um seine Gültigkeit und Durchsetzbarkeit zu gewährleisten. Unabhängig vom Zeitpunkt ermöglicht der Ehevertrag eine flexible Gestaltung der finanziellen Beziehungen zwischen den Ehepartnern und kann jederzeit den sich ändernden Bedürfnissen und Umständen angepasst werden.

Wie wird der Ehevertrag aufgesetzt?

Der Prozess des Aufsetzens eines Ehevertrags erfordert sorgfältige Planung und fachkundige Beratung. Zunächst sollten die Ehepartner ihre individuellen Vorstellungen und Ziele besprechen und klar definieren, welche Vermögenswerte, Schulden und Unterhaltsfragen im Vertrag geregelt werden sollen. Anschließend ist die Konsultation eines qualifizierten Rechtsanwalts empfehlenswert, der Erfahrung im Familienrecht besitzt und die Partner bezüglich ihrer Rechte und Pflichten umfassend beraten kann. Der Anwalt wird dann auf Basis dieser Vorbesprechungen einen Entwurf des Ehevertrags erstellen, der alle individuellen Vereinbarungen enthält. Nach der Überprüfung und Zustimmung beider Partner erfolgt die notarielle Beurkundung des Ehevertrags. Diese ist zwingend erforderlich, um den Vertrag rechtskräftig zu machen. Der Notar prüft die Vereinbarungen auf ihre Rechtsgültigkeit, klärt die Ehepartner über die rechtlichen Konsequenzen ihrer Vereinbarungen auf und sorgt für die formgerechte Dokumentation. Nach der Unterzeichnung durch beide Partner und den Notar ist der Ehevertrag gültig und wird wirksam.

Theoretisch kann man einen Ehevertrag auch ohne die Hilfe eines Rechtsanwalts aufsetzen. Allerdings ist es sehr empfehlenswert, fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein Anwalt kann sicherstellen, dass alle Vereinbarungen rechtlich haltbar sind, keine wichtigen Aspekte übersehen werden und der Vertrag den individuellen Bedürfnissen der Partner entspricht. Während die Erstellung des Ehevertrags ohne Anwalt möglicherweise Kosten spart, besteht das Risiko, dass der Vertrag rechtliche Fehler enthält, unvollständig ist oder wichtige Regelungen fehlen, was zu späteren Konflikten führen kann. Die notarielle Beurkundung ist in jedem Fall erforderlich, um den Ehevertrag rechtskräftig zu machen, und der Notar wird die rechtliche Zulässigkeit der Vereinbarungen prüfen. Doch der Notar berät nicht inhaltlich oder strategisch, sodass die anwaltliche Beratung einen wichtigen Schritt darstellt, um die Interessen beider Partner umfassend zu schützen.

5 Tipps zur Gestaltung eines Ehevertrags

  1. Offene Kommunikation: Besprecht eure finanziellen Erwartungen und Ziele offen miteinander. Es ist wichtig, dass beide Partner ihre Vorstellungen und Befürchtungen ohne Zurückhaltung teilen können. Diese Offenheit bildet die Grundlage für einen Ehevertrag, der wirklich beide Interessen berücksichtigt und Konfliktpotenzial minimiert.
  2. Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: Passt den Vertrag an eure persönliche Situation an. Jede Beziehung ist einzigartig, und dementsprechend gibt es keine Einheitslösung. Ein maßgeschneiderter Ehevertrag, der eure spezifischen Bedürfnisse und Wünsche reflektiert, bietet den besten Schutz und die größte Sicherheit.
  3. Rechtliche Beratung einholen: Ein Fachanwalt für Familienrecht kann sicherstellen, dass der Vertrag allen rechtlichen Anforderungen entspricht. Die komplexen juristischen Rahmenbedingungen erfordern fachkundige Beratung, um unangenehme Überraschungen in der Zukunft zu vermeiden. Ein Anwalt kann auch helfen, den Vertrag fair und ausgewogen zu gestalten, sodass beide Partner sich darin wiederfinden.
  4. Zukunftsorientierte Planung: Berücksichtigt nicht nur die aktuelle finanzielle Situation, sondern auch zukünftige Veränderungen, wie Erbschaften, Karrieresprünge oder die Gründung einer Familie.
  5. Flexibilität: Versteht den Ehevertrag als einen lebendigen Teil eurer Beziehung, der mit euch und euren Bedürfnissen wachsen kann.

Fazit

des Artikels

Ein Ehevertrag ist mehr als nur ein juristisches Dokument; er ist eine Absicherung für beide Partner. Er ermöglicht es euch, eure finanzielle Zukunft gemeinsam und nach euren Vorstellungen zu gestalten. Auch wenn das Thema auf den ersten Blick nicht besonders romantisch wirkt, ist es ein Ausdruck von Fürsorge und Verantwortung dem Partner gegenüber. Nehmt euch die Zeit, dieses wichtige Thema zu besprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um einen Vertrag zu erstellen, der eure Beziehung stärkt und euch Sicherheit gibt.

FAQ zum Ehevertrag

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